Vier Ringe, vier Werke und was von ihnen übrig blieb

20240720x001 1904 brachte August Horch (1868-1951), ein Automobilingenieur der ersten Stunde, mit seiner Firma August Horch & Cie. Motorwagen die Automobilindustrie ins sächsische Zwickau. Ein Glücksumstand für diese Stadt. Das Unternehmen wurde im gleichen Jahr noch in eine Aktiengesellschaft gewandelt und am 10. Mai 1904 in das Zwickauer Handelsregister eingetragen. Die August Horch & Cie. Motorwagen AG etablierte sich in den folgenden Jahren als bedeutender Hersteller von deutschen Luxusfahrzeugen. Die Marke Horch stand für eine sehr hohe Qualität, technische Innovationen und elegantes Design. (Bild links: Ausstellungsportal, Zwickauer August Horch Museum 20.07.2024. Quelle: 20240720x001, Foto: GG, Freital)

Nach unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten verließ August Horch 1909 das Unternehmen. Im gleichen Jahr gründete August Horch in Zwickau ein neues Automobil-Unternehmen. Da sein Name bereits als Markenzeichen geschützt war, wählte Horch die lateinische Übersetzung "Audi". Die Audi Automobilwerke GmbH Zwickau wurde am 16. Juli 1909 in Zwickau gegründet und am 25. April 1910 in das Handelsregister am Zwickauer Amtsgericht eingetragen. Audi setzte stets auf Innovation und Spitzenleistungen. Bemerkenswert bei allen Modellen waren die erstmals praktizierten Ansätze zur Standardisierung von Fahrgestellbreiten, Spurmaßen und Radständen.

Ein riesiger sportlicher Erfolg war der Große Alpenwanderpreis bei den Internationalen Österreichischen Alpenfahrten von 1912 bis 1914 für drei Mannschaftssiege in Folge. Der Weltkrieg führte ab 1914 zur kompletten Umstellung auf Kriegsproduktion. Mannschaftstransportwagen, Kübelwagen und weiteres Transport- und Kriegsgerät füllten die Auftragsbücher. 1915 wurde die Audi Automobilwerke GmbH Zwickau in die Audiwerke AG Zwickau übergeleitet.

Verlorener Weltkrieg, Weltwirtschaftskrise, Neuordnung

Der verlorene Weltkrieg (1914-1918) forderte Unsummen von Reparationen an so genannte Siegermächte. Die darauf folgenden Jahre der politischen Instabilität der Weimarer Republik zwangen die gesamte Wirtschaft zur Konzentration von Fertigungs- und Kapitalmitteln.

Ab Mitte der 1920er Jahre begann auch im Automobilbau eine Konzentration durch Fusionen: 1926 Daimler und Benz, 1927 NAG und Presto und 1931 Hansa-Lloyd und Goliath. Durch Aufkauf und Übernahme von Aktienmehrheiten verschmolzen: 1927 DKW mit Moll, 1928 Büssing mit Mannesmann-Mulag, 1928 BMW mit Dixi sowie 1929 General Motors mit Adam Opel. 1928 übernahm die DKW Zschopauer Motorenwerke AG die Aktienmehrheit an der Audiwerke AG Zwickau.

Mit der Daimler-Benz AG, der Adlerwerke AG, der Adam Opel AG, der Ford-Werke GmbH sowie der BMW AG hatten sich Anfang der 1930er Jahre maßgebende Großunternehmen etabliert. Den Schlusspunkt dieser Entwicklung setzte 1932 die Auto Union AG in Sachsen.

Aufstieg und Fall der Auto Union AG

20240720x008 Am 29. Juni 1932 wurden die Zwickauer Horch Werke AG, die DKW Zschopauer Motorenwerke AG mit ihrer Zwickauer Tochtergesellschaft Audiwerke AG, und das Automobilwerk Siegmar der Wanderer Werke AG in Schönau bei Chemnitz zur Auto Union AG zusammengeschlossen. Durch die Bankbeteiligung der Sächsischen Staatsbank wurde die Auto Union AG zu 75 Prozent ein sächsisches Staatsunternehmen und damit zum allerersten staatlichen Automobilkonzern überhaupt. (Bild rechts: Audi Limousine, Zwickauer August Horch Museum 20.07.2024. Quelle: 20240720x008, Foto: GG, Freital)

20240720x006 Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise erforderten tiefgreifende Rationalisierungsmaßnahmen in allen Auto-Union-Werken. Der neue Automobilkonzern nutzte sein Potenzial durch die Koordination eines umfassenden Fertigungsprogramms, das vom Leichtmotorrad bis zum Luxuswagen reichte. Die zentralisierte Fahrzeugentwicklung der Auto Union AG führte zu einer Standardisierung von Vier-, Sechs- und Achtzylindermotoren, vereinheitlichten Getrieben, Fahrgestellen und Radaufhängungen, um der einsetzenden Massenmotorisierung gerecht zu werden. (Bild links: DKW Krad und DKW Cabrio im Hintergrund, Zwickauer August Horch Museum 20.07.2024. Quelle: 20240720x006, Foto: GG, Freital)

Klare Markenprofile für vier verschiedene PKW-Typen setzten neue Akzente.

  • Audi konzentrierte sich auf die obere Mittelklasse und präsentierte technisch fortschrittliche Sechszylinderreihenmotoren mit einem Hubraum von 2 bis 3 Litern.
  • DKW setzte auf robuste und preiswerte Kleinwagen mit Zwei- und Vierzylinderzweitaktmotoren und einem Hubraum von bis zu 1 Liter sowie auf seine innovative Motorradproduktion.
  • Horch etablierte sich in der Oberklasse mit eleganten und luxuriösen Achtzylinderreihen- und V-Motoren mit einem Hubraum von 3 bis 5 Litern und sogar 12-Zylindermotoren mit 6 Litern Hubraum.
  • Wanderer präsentierte solide Mittelklassefahrzeuge mit konservativen Sechszylinderreihenmotoren und einem Hubraum von 2 bis 3 Litern.

20240720x014 Die Auto Union AG entwickelte sich hinter der Adam Opel AG, sehr rasch zum zweitgrößten deutschen Automobilhersteller und darüber hinaus zum weltgrößten Motorradhersteller. Der Konzern konnte auf eine sehr erfolgreiche Entwicklung im Motorrennsport zurückschauen. Die legendären "Silberpfeile" der Auto-Union-Rennwagen hatten mit ihren Erfolgen eine beispiellose Motorsportgeschichte geschrieben. (Bild rechts: Horch Oberklasse-Coupé, Zwickauer August Horch Museum 20.07.2024. Quelle: 20240720x014, Foto: GG, Freital)

20240720x009 Ende der 1930er Jahre war die Auto Union AG in Rüstungsaufträge des Deutschen Reiches eingebunden. So fertigte sie: DKW-Militärkräder, Steyr-Allrad-LKW, Horch-Kübelwagen, leichte und schwere Horch-Einheits-PKW, Maybach-V12-Panzermotoren, Junkers-Flugmotoren, Generatoren zur Stromerzeugung und sogar Waffen. (Bild links: Wanderer Cabrio-Limousine mit Faltdach, Zwickauer August Horch Museum 20.07.2024. Quelle: 20240720x009, Foto: GG, Freital)

Der verlorene Zweite Weltkrieg (1939-1945) leitete das Ende der Auto Union AG ein. Zahlreiche Werke waren zerstört. Bei unversehrten Werken erfolgte die Demontage von Maschinen und Anlagen als Reparation durch die sowjetische Besatzungsmacht. So wurde ein gesamtes DKW-Motorradwerk ins weißrussische Minsk verbracht.

Neubeginn in Ruinen

20240720x023 1946 wurden die Auto-Union-Werke der IFA Industrieverwaltung Fahrzeugbau mit Sitz in Chemnitz unterstellt und somit vor weiterer Reparation und Zerschlagung gesichert. Ab 1948 wurden sie letztendlich in volkseigene Betriebe, so genannte VEB überführt. Aufgrund politischer Umbrüche in der sowjetisch besetzten Zone wurde die Auto Union AG enteignet und am 17. August 1948 im Handelsregister der Stadt Chemnitz gelöscht. Übrig blieben dennoch die Werke von Audi, DKW, Horch und Wanderer, wenn teilweise auch nur in Trümmerform.

Die Nachkriegsproduktion bei Audi fußte in erster Linie auf zweitakt-frontgetriebene PKW der DKW-F-Reihe und ihren Weiterentwicklungen. Auch bei der Motorradproduktion wurde auf DKW zurückgegriffen. Horch fertigte bis 1959 mit dem P 240 auch PKW der Oberklasse. (Bild rechts: Horch Oberklasse-Kombiwagen P 240 als Kamerawagen des DDR-Fernsehens für die Friedensfahrt Berlin-Prag-Warschau von 1959, Zwickauer August Horch Museum 20.07.2024. Quelle: 20240720x023, Foto: GG, Freital)

Schauen wir nun in tabellarischer Kurzform zu den einzelnen Werken

     
Audi AWZ

Audi, AWZ in Zwickau
1909-1948 Audiwerke Zwickau
1948-1955 VEB Kraftfahrzeugwerk Audi Zwickau
1955-1958 VEB Automobilwerk AWZ Zwickau

    1946 wurden die Auto-Union-Werke der IFA Industrieverwaltung Fahrzeugbau mit Sitz in Chemnitz unterstellt.
    1948 wurden die Audiwerke Zwickau in den VEB Kraftfahrzeugwerk Audi Zwickau überführt. Es begann die PKW-Produktion der Vorkriegsmodelle DKW F 8 (IFA F 8) und DKW F 9 (IFA F 9).
    1953 wurde die Produktion des DKW F 9 (IFA F 9) von Zwickau nach Eisenach abgegeben. Mit neuen Dreizylinder-Zweitaktmotor und einem um 100 Millimeter verlängerten Rahmen vom DKW F 9 (IFA F 9) wurde dieser zur Basis für das erfolgreiche Nachfolgemodell Wartburg 311.
    1955 erfolgte die Umbenennung des VEB Kraftfahrzeugwerk Audi Zwickau in VEB Automobilwerk AWZ Zwickau. Es begann die Produktion des F-8-Nachfolgers AWZ P 70.
    Die von DKW entwickelte und erstmals im DKW F 1 verwirklichte Anordnung des Zweizylinder-Frontmotors quer zur Fahrtrichtung behielt auch der spätere PKW Trabant bei. Noch heute ist diese Anordnung bei frontgetriebenen PKW weltweit verbreitet.
    Am 7. November 1957 begann die Nullserie des AWZ P 50, dem späteren PKW Trabant.
    Am 1. Mai 1958 vereinigte sich der VEB Automobilwerk AWZ Zwickau (vormals Audi) mit dem VEB Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau (vormals Horch) zum VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau.
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DKW MZ

DKW, MZ in Zschopau
1922-1953 DKW Zschopauer Motorenwerke
1953-1990 VEB Motorradwerk Zschopau
1990-1992 Motorradwerk Zschopau GmbH
1992-2008 MuZ Motorrad und Zweiradwerk GmbH
2008-2012 Motorenwerke Zschopau GmbH

    1946 wurden die Auto-Union-Werke der IFA Industrieverwaltung Fahrzeugbau mit Sitz in Chemnitz unterstellt.
    1948 begann die DKW Zschopauer Motorenwerke mit der Motorradproduktion des Vorkriegsmodells der DKW RT 125 (IFA RT 125).
    1953 erfolgte die Überführung der DKW Zschopauer Motorenwerke in den VEB Motorradwerk Zschopau.
    1956 erhielten alle Motorradmodelle statt DKW nun das neue Warenzeichen MZ.
    Von 1956-1990 liefen beständig erfolgreiche und auch international sehr gefragte Serien vom Band: MZ RT 125 bis MZ RT 125/4, MZ ES 175 bis MZ ES 175/2, MZ ES 250 bis MZ ES 250/2, MZ ES 300, MZ ES 125/150 bis MZ ES 125/150/1, MZ ETS 125/150, MZ ETS 250, MZ TS 125/150, MZ TS 250 bis MZ TS 250/1, MZ ETZ 125/150, MZ ETZ 250, MZ ETZ 251, MZ ETZ 251/301, ...
    Der VEB Motorradwerk Zschopau gehörte bis 1990 zu den populärsten und größten Motorradherstellern der Welt. 1990, mit der Umwandlung in eine GmbH, und dem einzigen Gesellschafter Treuhandanstalt, ging es im Eiltempo bergab.
    1992 folgte nach stiller Liquidierung die endgültige Zerschlagung des traditionellen Zschopauer Motorradwerkes.
    Von 1992 bis 2009 erfolgten zwei weitere Neugründungen, die der MuZ Motorrad und Zweiradwerk GmbH (Insolvenz 2008) und die der Motorenwerke Zschopau GmbH (Insolvenz 2012). Die anschließende Liquidierung brachte das endgültige Aus.
     
     
     
Horch Sachsenring

Horch, Sachsenring in Zwickau
1904-1948 Zwickauer Horch Werke
1948-1957 VEB Horch Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau
1957-1958 VEB Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau
1958-1990 VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau
1990-1994 Sachsenring Automobilwerke Zwickau GmbH

    1946 wurden die Auto-Union-Werke der IFA Industrieverwaltung Fahrzeugbau mit Sitz in Chemnitz unterstellt.
    1948 wurden die Zwickauer Horch Werke in den VEB Horch Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau überführt.
    1949 begann die Produktion des Traktors Pionier für Reparationslieferungen in die Sowjetunion. Es folgte die LKW-Produktion der Typen Horch H 3, Horch H 3 A und Sachsenring S 4000.
    1955 begann die PKW-Produktion in der Oberklasse vom Typ Horch P 240, sie endete bereits 1959.
    1957 erfolgte die Umbenennung des VEB Horch Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau in VEB Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau.
    Am 1. Mai 1958 vereinigte sich der VEB Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau (vormals Horch) mit dem VEB Automobilwerk AWZ Zwickau (vormals Audi) zum VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau.
    Am 10. Juli 1958 begann die Serienproduktion des PKW Trabant, mit den hieraus resultierenden Fertigungszeiträumen, einschließlich Vorserien: 1957-1962 Trabant P 50, 1962-1965 Trabant P 60, 1964-1990 Trabant P 601, 1988-1991 Trabant P 1.1.
    Am 23. November 1973 lief der 1.000.000 Trabant, ein P 601 vom Band.
    1988 liefen die ersten viertaktgetriebenen Trabant P 1.1 vom Band.
    Am 17. Juni 1990 erfolgte die Privatisierung der VEB Sachsenring Automobilwerke durch die Treuhandanstalt per Umwandlung in eine GmbH. Kurz darauf wurde das bis Dato nagelneue Automobilwerk in Zwickau-Mosel zur eigenständigen Privatisierung ausgegründet.
    Am 29. Juni 1990 liefen die letzte Limousine und am 23. Juli 1990 der letzte Kombiwagen Trabant P 601 vom Band.
    Am 30. April 1991 lief der allerletzte Trabant, ein Trabant P 1.1 Kombiwagen vom Band.
    Es wurden 131.435 Trabant P 50, 106.007 Trabant P 60, 2.819.663 Trabant P 601 und 38.994 Trabant P 1.1 gefertigt. In der Summe ergeben sich insgesamt 3.096.099 PKW Trabant.
    Nach unzähligen Ausgründungen einzelner Bereiche und ganzer Betriebsteile, wurde 1994 die endgültige Auflösung und Liquidation der Sachsenring Automobilwerke Zwickau GmbH umgesetzt. Damit endete bedeutend mehr als nur ein Zwickauer Traditionsunternehmen.
     
     
     
Wanderer Barkas

Wanderer, Barkas, Volkswagen in Chemnitz
1905-1950 Wanderer Automobilwerk Siegmar
1950-1953 VEB Motorenwerk Chemnitz
1953-1958 VEB Motorenwerk Karl-Marx-Stadt
1958-1990 VEB Barkas-Motorenwerk Karl-Marx-Stadt
1990-1992 Motorenwerk Chemnitz GmbH
1992 VW-Motorenwerk Chemnitz

    1946 wurden die Auto-Union-Werke der IFA Industrieverwaltung Fahrzeugbau mit Sitz in Chemnitz unterstellt.
    1949 wurde im Wanderer Automobilwerk Siegmar die Produktion des Zweizylinder-Zweitaktmotors des DKW F 8 (IFA F 8) wieder aufgenommen. Es folgte die Produktion des Dreizylinder-Zweitaktmotors für den DKW F 9 (IFA F 9).
    1950 wurde das Wanderer Automobilwerk Siegmar in den VEB Motorenwerk Chemnitz überführt.
    1953 Umbenennung der Stadt Chemnitz in Karl-Marx-Stadt, neue Firmierung unter VEB Motorenwerk Karl-Marx-Stadt.
    1958 erfolgte der Zusammenschluss des VEB Motorenwerk Karl-Marx-Stadt mit dem VEB Fahrzeugwerk Karl-Marx-Stadt und dem VEB Barkas-Werke Hainichen zum Großbetrieb VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt.
    1959 wurde ein neues Montageband mit einer Jahreskapazität von 100.000 Trabantmotoren gebaut. Daneben wurden verschiedene ein- und zweizylindrige Zweitaktmotoren für Anwendungen in der Land- und Forstwirtschaft produziert.
    1970er Jahre, die Barkas-Werke wurden innerhalb des IFA-Kombinates zum Führungsbetrieb der PKW-Herstellung.
    1984 begannen im Motorenbau Kooperationen mit Volkswagen in Vorbereitung der Fertigung von Viertaktmotoren für Trabant, Wartburg und Barkas.
    1990 wurde das ursprüngliche Barkas-Motorenwerk Karl-Marx-Stadt als Motorenwerk Chemnitz GmbH aus dem Gesamtverband der Barkas-Werke ausgegründet und 1992 der Volkswagen Sachsen GmbH zugeschlagen.
     
     

Wie viele Ringe blieben übrig?

20240720x009 Genau genommen nur einer! Die vier Ringe im Logo der Ingolstädter Audi AG täuschen zwar darüber hinweg, doch die Geschichte der 1949 in Westdeutschland neu gegründeten Auto Union GmbH wurde hier bewusst vernachlässigt. Ab Mitte der 1950er Jahre mussten die unstrittig sächsischen Markennamen der vormaligen Auto-Union-Werke nach Westdeutschland abgetreten werden. Die damals schon fragwürdige Rechtsprechung zwischen BRD und DDR wird hier weder bewertet noch kommentiert.

Um Missverständnissen vorzubeugen. Nein auch das heutige VW-Fahrzeugwerk in Zwickau-Mosel ist kein Nachfolgeunternehmen von Sachsenring, denn es wurde durch die Treuhandanstalt bereits 1990 zur eigenständigen Privatisierung ausgegründet. Mit der Liquidation der Sachsenring Automobilwerke Zwickau GmbH gingen 1994 gleich zwei Ringe verloren, die von Audi und von Horch. Der dritte Ring verschwand 2012 mit der Einstellung der Motorradproduktion in Zschopau. Lediglich das Chemnitzer VW-Motorenwerk lässt den Glanz vom vierten Ring auch heute noch erahnen.

(Bild links: Der allerletzte Trabant, ein Trabant P 1.1 U, Kombiwagen Universal mit der Fertigungsnummer 3.096.099 vom 30. April 1991. Er ist jetzt ein Ausstellungsstück, Zwickauer August Horch Museum 20.07.2024. Quelle: 20240720x039, Foto: GG, Freital)

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(Quellen: Sächsisches Staatsarchiv des Freistaates Sachsen zum Objekt VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, Bestandssignatur 31076, Kontext 09 Wirtschaft 09.09 Fahrzeug- und Motorenbau, Bestandslaufzeit 1904-2005. Wikipedia-Beiträge zur Chemnitzer Auto Union AG und ihren Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer. Achtung! Alle Angaben sind ohne Gewähr! Für Fehler und den aus deren Nutzung resultierenden Schäden wird keine Haftung übernommen. Die kommerzielle Nutzung ist ausdrücklich untersagt.)


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